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Der BHD im Gespräch mit dem Forstamt Grunewald

Katja Kammer vor dem Forstamt Grunewald
© Maurizio Gambarini/Funke Foto Services

Berlin – Die neue Försterin Dr. Katja Kammer ist seit Anfang Juli 2020 im Amt. Sie übernimmt die Leitung des Forstamtes Grunewald von Elmar Kilz, der seit 1999 für das Wohl des Waldes rund um Grunewaldsee, Krumme Lanke und Schlachtensee zuständig war. Sie verwaltet und managt somit zukünftig das Forstamt, wobei dass Revier DACHSBERG, mit etwa 750 Hektar Größe eines von 6 Forstrevieren ist und zugleich das größte zusammenhängende Hundeauslaufgebiet Berlins darstellt. Laut Senatsverwaltung für Stadtentwicklung werden hier täglich ca. 4000 Hunde von ihren Haltern*innen ausgeführt.

Störungen des Waldes

„Das ist purer Stress für den Wald“, sagt Kammer. Viele private Hundehalter*innen sind sich nicht darüber bewusst, in welchem sensiblen Ökosystem sie sich mit ihrem Hund bewegen, der gerne mal links und rechts vom Weg Wurzeln ausbuddelt. So ist es in der Vergangenheit auch leider immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen Förster*innen und Dogwalker*innen gekommen. Der Vorwurf lautet, die Hunde würden eine erhebliche Störung des Waldes und seiner Tiere darstellen. Sie seien der Grund für den Artenrückgang durch andauernden Lärm und auch ortsansässige Menschen fühlten sich durch verkotete Waldwege belästigt. Die Forsten verlangten daher eine „Waldnutzungsgebühr“ von gewerblichen Hundeauslaufdiensten. Lars Thiemann, der Gründer des Berufsverbandes der Hundebetreuer und Dogwalker (BHD), hat in der Vergangenheit erfolgreich dagegen geklagt und eine Gebühr verhindert.

Ein Neuanfang

Das Treffen von Katja Kammer mit Charlotte Krüger (BHD-Vorstand) am 11. August 2020 im Forstamt Grunewald – nur sechs Wochen nach Amtsantritt der neuen Försterin – soll nun einen Neuanfang in der Beziehung zwischen gewerblichen Dogwalker*innen und den Berliner Forsten darstellen. „Im Grunde ziehen wir an einem Strang, wenn es um die Gesundheit des Waldes geht“, findet Charlotte Krüger.

Alle vom BHD zertifizierten Dogwalker*innen und Hundebetreuer*innen sind sich ihrer großen Verantwortung bewusst, wenn sie mit ihren Hundegruppen im Wald unterwegs sind. Das oberste Gebot lautet Rücksichtnahme und Vorsicht gegenüber anderen Erholungssuchenden sowie den im Wald lebenden Tieren. Das Verhalten gegenüber anderen Waldbesucher*innen ist sogar Bestandteil der praktischen Prüfung durch den BHD. „Erfahrene Dogwalker*innen laufen vorausschauend durch den Wald und erkennen eventuelle Gefahren bereits sehr früh – im Gegensatz zu vielen Privathundehalter*innen, die sich oft über die Harmonie der großen Hundegruppen wundern“, erläutert Charlotte Krüger.

Gemeinsame Aktionen in Planung

Es wird zu einem erneuten Treffen zwischen dem BHD und den Förstern*innen kommen, voraussichtlich im ersten Quartal 2021. Beide Seiten wünschen sich mehr Kooperation und Zusammenarbeit. Die Berliner Forsten befinden sich aktuell noch in der internen Diskussion, wie ein Waldnutzungsvertrag durch die Dogwalker aussehen könnte.. Dieser wird Grundlage der kommenden Gespräche zwischen Förster*innen und Dogwalker*innen sein. Wichtig ist ein gegenseitiges Verständnis für die Belange des Waldes einerseits und die Bedürfnisse von Hunden in einer Großstadt andererseits. Der erste Schritt hierfür ist getan.